Standort Meißen

Von März bis September 2021 fand in der Stadt Meißen unter dem Titel „Wir die Generation 60+ in Meißen“ eine Befragung der Bürger und Bürgerinnen in Kooperation vom Gesundheitsamt Meißen und der Stadt Meißen statt.

Diese Umfrage wurde widmete sich gesundheitsrelevanten Themen und wurde im Amtsblatt Meißen, sowie auf der Homepage der Stadt Meißen veröffentlicht.

Es haben 160 Bürgerinnen und Bürger an der Befragung teilgenommen.

Es wird vermutet, dass gerade Menschen in einer sozial-ökonomisch prekären Lage nicht ausreichend an der Umfrage teilgenommen haben, so dass wichtige Bedürfnisse nicht bekannt sind. Wir werden uns im Rahmen des Projektes GESA bemühen, diese Zielgruppe noch zu erreichen und in die Maßnahmenplanung einzubeziehen.

Ergebnisse der Bürgerbefragung „Wir die Generation 60+ in Meißen“

1. Personendaten der Teilnehmer*innen

1.1. Welche Personen haben an der Umfrage teilgenommen?

Der überwiegende Anteil der Teilnehmer*innen sind älter als 75 Jahre. Der Anteil der unter 65-Jährigen dagegen ist deutlich unterrepräsentiert.

Wie in den meisten Befragungen, gaben am häufigsten Frauen Auskunft über ihre Meinung zum Thema Gesundheit.

Der Anteil der Teilnehmer*innen, die alleine leben, ist annähernd so groß wie der Anteil derer, die mit dem Partner leben. Andere Lebensformen sind sehr schwach ausgeprägt.

2. Gesundheitsbegriff

2.1. Wie ist der Gesundheitszustand der Befragten und was genau verstehen sie unter dem Begriff Gesundheit?

Ca. die Hälfte der Teilnehmer*innen schätzt den eigenen Gesundheitszustand als sehr gut oder gut ein. 46 % betrachten ihren Gesundheitszustand als „mittelmäßig“. Der Anteil derer, die ihren Gesundheitszustand als schlecht bis sehr schlecht bezeichnen, ist dankenswerter Weise sehr gering.

3. Die Zufriedenheit mit der Lebensumwelt in Meißen

Allgemein sind die Befragten mit der Lebensumwelt für die Generation 60+ in Meißen zufrieden. 2 % kennzeichnen die Lebensverhältnisse in Meißen als sehr gut, 33 % als gut, 41 % als befriedigend. 12 % sind mit den Lebensverhältnissen unzufrieden und 10 % empfinden sie als schlecht.

Mit der medizinischen Versorgung (Hausärzten, Fachärzten, Apotheken) sind die meisten Menschen zufrieden.

Bezüglich der Begegnungsstätten und Beratungsstellen wird angegeben, dass diese weniger vorhanden sind, gleichzeitig aber auch überwiegend kein Bedarf zum Ausbau besteht. Ähnlich verhält es sich mit ambulanten Pflegediensten. Ein Drittel der Befragten sieht keinen Bedarf für den weiteren Ausbau. Hier ist jedoch einschränkend zu bemerken, dass das Projekt GESA sich an Menschen wendet, die im eigenen Haushalt leben und eine selbständige Lebensweise pflegen. Einschränkungen sind demnach im handhabbaren Bereich und das Interesse an einem ambulanten Pflegedienst sehr gering.

Wünsche der Befragten an die Kommune:
Überwiegend wurden von den Befragten Wünsche geäußert, die den Aufenthalt im öffentlichen Raum fördern und erleichtern. Plätze zum Ausruhen und die Möglichkeit, eine öffentliche Toilette zu nutzen, ermöglichen, dass man den eigenen Bedürfnissen gemäß das Leben in der Öffentlichkeit vollumfänglich genießen kann. Man wünscht sich daher vor allem den Ausbau von Sitzplätzen und von öffentlichen Toiletten.

 

4. Fazit der Umfrageergebnisse für das GESA-Projekt

Erfreulicherweise kann man feststellen, dass die Mehrheit der Teilnehmer*innen mit dem eigenen gesundheitlichen Wohlbefinden und dem Leben in der Stadt Meißen zufrieden ist.

Im Fokus des Projektes GESA steht die Gesundheit für die Zeit nach dem Rentenbeginn bis zum Eintritt in die Pflegebedürftigkeit. Ziel ist, bedarfsgerechte Anregungen und Wissen zu geben, damit jeder möglichst lange ein autonomes Leben in der Häuslichkeit verbringen kann.

Die hier angesprochenen Bereiche der Gesundheitsförderung sind Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit und soziale Einbindung.

Überwiegend werden die Freizeitangebote als unbefriedigend und defizitär für die Generation 60+ beschrieben. Nur 8 % suchen einen Seniorentreff, ein knappes Drittel ist in Sportgruppen organisiert, 29 % üben ein Ehrenamt aus. Diese Bereiche können sich überschneiden.

Dem gegenüber steht, dass 27 % der Befragten die Wohnung zum Vergnügen (ohne die Pflicht Erledigungen zu machen) nur einmal die Woche, selten oder nie verlassen. 51 % der Befragten führen das Hobby alleine und 26 % mit ihrem Partner aus. 26 % erhalten selten Besuch und 14 % nie.

Gesundheitlich bedeutsam ist jedoch bei Freizeitaktivitäten und bei Hobbies die Begegnung und der Austausch mit anderen Menschen. Der Soziale Faktor ist ein wichtiges Merkmal bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit.

Wir brauchen die Zuwendung anderer Menschen, um uns selbst zu erfahren und um uns gut zu fühlen. Das Selbstbewusstsein und die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben sind keine fixen Werte, sondern bilden sich jeden Tag neu im Kontakt mit unseren Mitmenschen und Aufgaben, die uns erfüllen.
Ungute Gefühle, Sorgen, Wünsche und Ängste lassen sich gemeinsam leichter tragen. Im Austausch erleben wir ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Nähe, Achtung und Wertschätzung.

Gemeinschaft gibt Lebenssinn, Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit. Sie führt uns zu mehr Lebensqualität. Der Rückzug in die Häuslichkeit bei beginnenden Einschränkungen dagegen vermehrt auftretende Probleme. Eine schlechter werdende Gesundheit und wachsende Isolation verursachen Stress und werden zur psychischen Belastung. Schlafstörungen und psychische Störungen, z.B. Depressionen, entstehen.

Folgende Ziele und Aufgabenstellungen ergeben sich daher für das Projekt GESA:

  • Förderung der Gemeinschaft: In der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, die Freizeitaktivitäten veranstalten, wollen wir bedarfsgerechterer, attraktivere Angebote machen. 
  • Ernährung: 80 % der Befragten bereiten täglich ihr Mittagessen selbst zu. Zur Art der Küche wurden keine Daten erhoben. Trotzdem wollen wir in Workshops das Thema Kochen mit neuem Wissen bereichern und alte Rezepte auch bei Jüngeren bekannt machen. 
  • Bewegung und Sturzvermeidung: Koordination, Wahrnehmung, Ausdauer und Kraft sind wichtig, damit man für ein autonomes Leben lange fit bleibt. Durch entsprechende Angebote wollen wir zur Teilnahme ermutigen und für mehr Aktivität im Alltag werben. 
  • Daneben gibt es zahlreiche Vorträge und Workshops, die aufklären, zum Nachdenken einladen und die man in Gemeinschaft genießen kann. 

Standort Großenhain

Von 25.08.2021 bis 05.11.2021 fand in der großen Kreisstadt Stadt Großenhain unter dem Titel „Wie lebt die Generation 60+ ?“ eine Befragung der Bürger und Bürgerinnen in Kooperation vom Gesundheitsamt Meißen und der Stadt Großenhain statt.

Diese Umfrage widmete sich gesundheits- und gesellschaftsrelevanten Themen.

Es haben 185 Bürgerinnen und Bürger an der Befragung teilgenommen.

Es wird vermutet, dass gerade Menschen in einer sozial-ökonomisch prekären Lage nicht ausreichend an der Umfrage teilgenommen haben, so dass wichtige Bedürfnisse nicht bekannt sind. Wir werden uns im Rahmen des Projektes GESA bemühen, diese Zielgruppe noch zu erreichen und in die Maßnahmenplanung einzubeziehen.

Ergebnisse der Bürgerbefragung „Wir die Generation 60+ in Meißen“

1. Personendaten der Teilnehmer*innen

1.1. Welche Personen haben an der Umfrage teilgenommen?

Der überwiegende Teil der Teilnehmer*innen ist zwischen 66 Jahre und 75 Jahre alt.

In den meisten Fällen beantworteten auch in Großenhain vorwiegend Frauen den Fragebogen. Ein Drittel bis ein Viertel der Teilnehmer*innen waren Männer.

Der Anteil der Teilnehmer*innen, die alleine leben (47 %) ist annähernd so groß wie der Anteil der Teilnehmer*innen, die mit einem Partner leben (46 %).

 

2. Der Gesundheitsbegriff

2.1. Was wird unter dem Begriff Gesundheit verstanden und wie ordnen die Befragten ihre Gesundheit ein?

37,6 % schätzen ihren Gesundheitszustand als „gut“ ein und 8,2 % sogar als „sehr gut“. 44,10 % schätzen die eigene Gesundheit als „mittelmäßig“ ein. Nur etwa 10 % der Teilnehmer*innen betrachten Ihre eigene Gesundheit als „schlecht“.

Auf die Frage, welche Aktivitäten gesundheitsförderlich sind, ergab sich ein sehr differenziertes Bild. Einig war man sich, dass die „Selbständigkeit im Alter“ wesentlich zur Gesundheit beiträgt (94,1 %). Ebenso halten die meisten Befragten mit 80 % regelmäßige Arztbesuche für unerlässlich. Aber auch Sport, Kultur, soziale Aktivitäten, Ernährung und vieles andere wird als förderlich für das eigene Wohlbefinden und letztlich auch als förderlich für die Gesundheit beschrieben.

 

3. Freizeit, Hobbys und Ehrenamt

Die Teilnehmer*innen an der Umfrage pflegen einen aktiven Lebensstil. Wir haben gefragt, wie oft die Wohnung zum Vergnügen verlassen wird (Ausschluss: anfallende Erledigungen). Mit der Frage sollten Aktivitäten, wie zum Beispiel Spaziergänge, Besuch von Freunden, Wahrnehmung von sportlichen oder kulturellen Ereignissen erfasst werden.
35 % der Teilnehmer*innen verlassen täglich mindestens einmal ihre Wohnung zum Vergnügen. 40 % tun dies mehrmals wöchentlich, 12 % mindestens einmal wöchentlich, nur 10 % einmal monatlich.

Fast die Hälfte der Befragten gibt dabei an, ein Hobby zu pflegen.

29 % der Befragten geben an, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Betätigungsfelder sind Sport, Kirche, Kultur, Soziales.

 

4. Die Zufriedenheit mit der Lebensumwelt in Großenhain

4.1. Mobilität

Circa 60 % sind mit der Häufigkeit der Verbindungen beim Nahverkehrssystem zufrieden, 87 % halten die Bushaltestellen für ausreichend und gut zugänglich.

Jedoch fahren nur 17,70 % der Befragten regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Mehrheit nutzt den eigenen PKW oder das Fahrrad / E-Bike.

4.2. Medizinische Versorgung und die Zufriedenheit mit sozialen Angeboten und Freizeitangeboten

Medizinische Versorgung
81,1 % der Befragten geben an, dass genug Hausärzte vorhanden sind und diese auch gut erreichbar sind. Bei Fachärzten geben nur 41,8 % an, dass der Bedarf gedeckt ist, 28,4 % bemängeln, dass die Erreichbarkeit oft nicht gut ist. Der Bedarf an Apotheken ist gedeckt.

Beratungsstellen
37,30 % der Befragten sind mit dem Angebot zufrieden und halten die Angebote für gut erreichbar. 18 % der Befragten wünschen sich vermehrt Beratungsangebote.

Ambulanter Pflegedienst
60,2 % der Befragten halten das Angebot für ausreichend und gut erreichbar. 11,4 % wünschen sich eine bessere Erreichbarkeit. Lediglich 2,3 % geben an, dass sie Angebote vermissen.

 

5. Fazit der Umfrageergebnisse für das GESA-Projekt

Die Teilnehmer*innen sind mit ihrem Leben in der Großen Kreisstadt Großenhain zufrieden.
Vereinzelt wurde auf Bedarfe hingewiesen. Beispiele waren der Wunsch nach der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrssystems, das Fehlen von Fachärzten oder der Wunsch, die Innenstadt zu begrünen und die Sitzmöglichkeiten auszubauen. Aus der Umfrage ergab sich dennoch das Bild von aktiven Mitbürgern, die nach ihrer eigenen Einschätzung meist einen guten Gesundheitszustand haben und mit ihrem Alltag in der Kommune zufrieden sind.

Im Fokus des Projektes GESA steht die Gesundheit nach dem Rentenbeginn bis zum Eintritt in die Pflegebedürftigkeit. Ziel ist, bedarfsgerechte Anregungen und Wissen zu geben, damit jeder möglichst lange ein autonomes Leben in der Häuslichkeit verbringen kann.
Die hier angesprochenen Bereiche der Gesundheitsförderung sind Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit und soziale Einbindung.

40 % der Befragten geben an, dass die Freizeitangebote verbesserungswürdig sind.
62 % geben an, dass nicht genügend Bewegungsangebote in Großenhain vorhanden sind.
Bewegungsangebote erhalten die eigene Mobilität, fördern Balance und den Erhalt des Muskelaufbaus.
Ein Ausbau der Bewegungsangebote und der Sturzprävention im Rahmen des Projektes GESA wird daher für den Erhalt der selbständigen Lebensführung als wichtig erachtet.

92,4 % der Befragten geben an, das Mittagessen selbst zuzubereiten.
Aus Gesprächen mit der Generation 60+ hören wir immer wieder, dass die mediale Zunahme der Ernährungsthemen Unsicherheiten produziert. Wir betrachten es daher als unsere Aufgabe, auch im Bereich Ernährung Angebote zu unterbreiten, die Raum lassen für gemeinsamen Austausch und den Dialog mit Fachkräften.

Im Gespräch mit Bürgern im Rentenalter werden zunehmend Themen der Selbsterfahrung und Selbstwirksamkeit gewünscht. Themen wie Stress, Achtsamkeit, Entspannung gewinnen in der heutigen Zeit erheblich an Bedeutung. Sie sollen im Projekt GESA aufgenommen werden.

Zugeleich geben 50 % der Befragten geben an, Informationen im Internet zu suchen. Mediensicherheit, der Umgang mit der Nachrichtenflut, der Umgang mit verunsichernden Medieninhalten sollen ebenfalls aufgegriffen und thematisiert werden.

Standort Riesa

Die große Kreisstadt Riesa plant momentan in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Meißen und der TU Chemnitz eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger der „Generation 60+“.

Die Umfrage widmet sich gesundheits- und gesellschaftsrelevanten Themen.